Die Kinderarmut im Saarland ist in den vergangenen zehn Jahren so stark gestiegen wie in fast keinem anderen Bundesland, auch in der Stadt Saarbrücken. In einzelnen Stadtteilen wie auf der Folsterhöhe lebten 2019 nach Angaben der Caritas knapp 48 Prozent der Menschen von Hartz IV – und 64,7 Prozent der Kinder unter 14 Jahren lebten von Transferleistungen, also am Existenzminimum. Damit werden wir uns nicht abfinden. Armut der Kinder ist immer Armut der Eltern.

Bildung ist daher DER Schlüssel, um die Herausforderungen im Leben zu bewältigen. Wir wollen das Recht auf Bildung für alle von Anfang an – unabhängig von Geldbeutel und sozialer Herkunft. Daher setzen wir uns ein für beitragsfreie Kitas in Saarbrücken - natürlich mit mehr entsprechend qualifiziertem Personal. Das ist eine langjährige Forderung der LINKEN! Wir wollen daher mehr Investitionen in Personal, kleinere Gruppen und einen weiteren Ausbau der Betreuungsmöglichkeiten. Denn eine gute und vor allem verlässliche Kinderbetreuung ist nicht nur entscheidend für gleichwertige Lebensverhältnisse, gute Chancen und Teilhabemöglichkeiten für alle, sondern auch für den Wirtschaftsstandort Saarbrücken von Bedeutung.

    Die Grundschule ist die wichtigste Schule und braucht zur Überwindung ungleicher Bildungschancen die besten Bedingungen. Grundschulen stehen als inklusive Schulen durch die Auswirkungen der Pandemie und eine vielfältige Schülerschaft vor besonderen Herausforderungen. An unseren Grundschulen fehlen Ganztagsplätze – hier brauchen Eltern mit ihren Kindern mehr Verlässlichkeit, im Sinne der Kinder und der Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Ab dem Jahr 2026 besteht ein Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung für alle Grundschulkinder. Dazu müssen Investitionslücken geschlossen und kommunale Investitionsprogramme ohne kommunalen Eigenanteil aufgelegt werden, damit die Kommunen kindgerechte und nachhaltige Betreuungsplätze bauen können.

    Der Ausbau von Ganztagsschulen mit gesundem Mittagessen z.B. in sogenannten Brennpunkt-Stadtteilen bietet die Chance, dem Schultag einen anderen Rhythmus zu geben und mit Nachmittagsangeboten Bewegung, Sport und Spiel in den Tagesablauf von Kindern und Jugendlichen zu bringen. Gleichzeitig muss die Personalsituation an den Freiwilligen Ganztagsschulen verbessert werden.

    Die digitale Infrastruktur an unseren Schulen in Saarbrücken hinkt der Entwicklung hinterher. Internet-Recherche, die Vermittlung von Lerninhalten über Online-Angebote und der kritische Umgang auch mit Online-Medien gehört heute zum Unterricht dazu. Es reicht eben nicht, gerade Kindern und Jugendlichen aus einkommensschwachen Familien ein iPad in die Hand zu drücken und sie damit zu Hause ohne Internet und Betreuung alleine zu lassen. Das hat mit gleichen Chancen nichts zu tun.

    Wir wollen daher in Saarbrücken:

    • eine bessere Personalausstattung in unseren Saarbrücker Kitas.
    • den Ausbau der Ausbildungsplätze und Weiterbildungsmöglichkeiten. 
    • bessere Arbeitsbedingungen, höhere Bezahlung und Perspektiven für Erzieherinnen und Erzieher.
    • eine deutliche Verbesserung der Fachkraft-Kind-Relation.
    • eine spürbare Reduzierung der Gruppengrößen, damit Kinder mehr Freiraum haben.
    • mehr Unterstützung zur Umsetzung der direkten pädagogischen Arbeit.
    • kleinere Schul-Klassen für bessere Lernbedingungen sowie mehr individuelle Förderung
    • an allen Schulen flächendeckend schnelle Internetverbindungen.
    • ausreichend freies Internet-Datenvolumen, Infrastruktur, freie Rückzugsräume zum ungestörten Lernen und weitere Unterstützung.
    • bessere Voraussetzungen für IT-Fachkräfte an Schulen.