Amokfahrer und Betonköpfe
Verfasst am 16.02.23
Wenn in Zukunft etwas passiert und es keine Terrorabwehrmaßnahmen gibt, weiß man ja, wer die Schuldigen sind. Mit dieser an W. Bush gemahnenden Argumentation erwürgte OB Conradt vorletzte Woche die Diskussion über zusätzliche 520.000 € für das, was unser selbsternannter Antiterrorexperte für Schutzmaßnahmen hält. Um durchgedrehten Amokfahrern wie etwa vor zwei Jahren in Trier vorzubeugen, verfiel er letztes Jahr auf die Idee, im Zuge der Fußgängerzonenerweiterung die Zufahrten mit massiven Betonklötzen zu blockieren, leider unter Missachtung der Tatsache, dass man für deutlich weniger Geld auch die bereits vorhandenen Pflanzenkübel hätte versetzen können, die mühelos jedem SUV standhalten. Ein ganz anderes Problem liegt darin, dass der antiballistische Schutzwall Fluchtwege blockiert und Krankenwagen und Löschfahrzeuge ebenso effizient fernhält wie den bösen Buben im Kamikazemordrausch. Was passieren wird, wenn in einer Großküche am St. Johanner Markt ein Feuer ausbricht, während gerade verkaufsoffener Sonntag ist oder der Weihnachtsmann am Stahlkabel über die Dächer saust, kann sich jeder selbst ausrechnen. Nun, Herr OB, all diese Argumente hätten wir vorletzte Woche liebend gerne vorgebracht, da Sie aber (nicht nur uns, sondern sogar ihrem früheren Koalitionspartner FDP) stur und jeglichem Protokoll zum Trotz das Wort verweigerten, sprechen wir nun eben aus ihrer eigenen Hofgazette zu Ihnen. Wenn in Zukunft etwas passiert und keine geeigneten Gegenmaßnahmen ergriffen wurden, wissen wir, wer die Schuldigen sind.
Der Berg und die Propheten
Verfasst am 03.02.2023
In den letzten Tagen wurde das ehemalige Messegelände am Schanzenberg regelrecht zum neuen Epizentrum der städtischen Infrastruktur hochgejazzt. Gewerbe, Büros, eine Kita, sogar über eine S-Bahn-Verbindung wird spekuliert – die Erwartungshaltung ist wirklich üppig. Bei nüchterner Betrachtung wäre allerdings etwas Skepsis durchaus angebracht. Bislang bekamen wir nicht einmal eine Bahnstrecke zur Universität, und zum Messegelände wäre derzeit eine brauchbare Busanbindung schon ein Fortschritt. Auch bei Spekulationen über Wohnflächen müssen wir bremsen; erstens handelt es sich ausdrücklich um ein Gewerbegebiet, auf dem schon rein gesetzlich nicht ohne weiteres Wohnungen gebaut werden können, und zweitens würden wir uns mit einer Wohnsiedlung zwischen Wald, Autobahn und einer Handvoll Firmen prompt die nächste Folsterhöhe einhandeln. Wie viele Firmen überhaupt auf Räumlichkeiten auf dem Gelände erpicht sind, wird sich auch erst noch herausstellen, denn dank Corona sind sie inzwischen auch in bester Lage für wenig Geld zu haben. So zum Beispiel bald auch das AOK-Gebäude in der Halbergstraße; die Versicherung hat bereits angekündigt, seinen Sitz von dort in den Schatten des Schanzenbergs zu verlegen, wo man mit dem ÖPNV schwierig und mit dem Rollator überhaupt nicht hinkommt. Vermutlich wird man den Versicherten anschließend versichern, sämtliche versicherungsrelevanten Angelegenheiten könnten fortan online geregelt werden. Wird klappen. Ganz sicher.In den letzten Tagen wurde das ehemalige Messegelände am Schanzenberg regelrecht zum neuen Epizentrum der städtischen Infrastruktur hochgejazzt. Gewerbe, Büros, eine Kita, sogar über eine S-Bahn-Verbindung wird spekuliert – die Erwartungshaltung ist wirklich üppig. Bei nüchterner Betrachtung wäre allerdings etwas Skepsis durchaus angebracht. Bislang bekamen wir nicht einmal eine Bahnstrecke zur Universität, und zum Messegelände wäre derzeit eine brauchbare Busanbindung schon ein Fortschritt. Auch bei Spekulationen über Wohnflächen müssen wir bremsen; erstens handelt es sich ausdrücklich um ein Gewerbegebiet, auf dem schon rein gesetzlich nicht ohne weiteres Wohnungen gebaut werden können, und zweitens würden wir uns mit einer Wohnsiedlung zwischen Wald, Autobahn und einer Handvoll Firmen prompt die nächste Folsterhöhe einhandeln. Wie viele Firmen überhaupt auf Räumlichkeiten auf dem Gelände erpicht sind, wird sich auch erst noch herausstellen, denn dank Corona sind sie inzwischen auch in bester Lage für wenig Geld zu haben. So zum Beispiel bald auch das AOK-Gebäude in der Halbergstraße; die Versicherung hat bereits angekündigt, seinen Sitz von dort in den Schatten des Schanzenbergs zu verlegen, wo man mit dem ÖPNV schwierig und mit dem Rollator überhaupt nicht hinkommt. Vermutlich wird man den Versicherten anschließend versichern, sämtliche versicherungsrelevanten Angelegenheiten könnten fortan online geregelt werden. Wird klappen. Ganz sicher.
Praktisch denken, Särge schenken!
Verfasst am19.01.2023
Ironie des Schicksals: Vor fast genau einem Jahr und genau an dieser Stelle mussten wir der Jamaikakoalition (die ebenfalls in Frieden ruhen möge) ihre Idee der „Saarbrücker Nester“ um die Ohren hauen. Die Idee dieser sogenannten „Schlafkapseln“ stammte ursprünglich aus Ulm und sollte eine preiswerte Methode darstellen, Obdachlose mittels sargähnlicher Übernachtungsmöglichkeiten auf Klaustrophobieresistenz zu testen. Obwohl offiziell von der gesamten Koalition unterstützt, stieß der Antrag glücklicherweise auf keine hinreichende Begeisterung. Sobald allerdings öffentlichkeitswirksam Ordnungsamt und ZKE anrollen, um die Habseligkeiten von vier Menschen einzukassieren, die nichts Schlimmeres taten, als aus Platzmangel neben der Wärmestube zu kampieren, haben die Grünen tatsächlich den Nerv, die Nester wieder aus der Mottenkiste zu holen. Was für ein Menschenbild vermittelt es eigentlich, vom Kältetod Bedrohte stattdessen zwecks Übernachtung in beheizte Sargunterkünfte zu stopfen? Glaubt man – ähnlich wie bei der Gewaltkriminalität – der Obdachlosigkeit durch eine makabre Form der Abschreckung Herr werden zu können? Wohl kaum. Die Lösung ist sehr viel simpler: es wird nach einer Möglichkeit gesucht, zu verhindern, dass auf städtischem Grund jemand auf Platte erfriert. Das gibt nämlich Ärger. Es soll aber bitte, bitte nichts kosten. Angesichts der Tatsache, dass die öffentliche Hand annähernd so viel Geld für die Beerdigung Obdachloser wie für ihre Unterbringung ausgibt, sind die Särge immerhin konsequent.
Terraforming Saar
Verfasst am 05.01.2023
Unser aller Oberbürgermeister Uwe Conradt bläst gemeinsam mit der Saarbrücker Zeitung zum Aufbruch in die Schöne Neue Welt. Sei es jetzt die Erweiterung der Fußgängerzone, die er im neuen Jahr doch bar jeder Vernunft entschlossen ist durchzupeitschen; seien es die hängenden Gärten des C&A, über deren Mach – und Begründbarkeit nach wie vor erhebliche Zweifel bestehen oder sein bereits stark auf Schlagseite befindliches Flaggschiff Congress Centrum Saar – seit seinem Amtsantritt scheint Herr Conradt geradezu irrational versessen darauf zu sein, dieser Stadt seinen Stempel aufzudrücken. Anfang der letzten Woche wurde er von der Lokalzeitung zitiert mit dem Versprechen, Saarbrücken werde in den nächsten Jahren „an vielen Stellen sein Gesicht verändern“. Kein Mafiapate hätte schöner formulieren können, dass die Stadt zunächst um seine letzten paar Kröten erleichtert wird und anschließend ihre Visage mit stumpfen Bauwerkzeugen „umgestaltet“ bekommt. Klingt etwas zu polemisch? Das ist ein verständlicher Einwand. Aber wann immer unser OB in den letzten Jahren ein Bauprojekt mit den Worten bewarb, es sei gut für Saarbrücken, wann hatten Sie zuletzt das Gefühl, dass damit Sie persönlich gemeint sind? In der Regel waren es millionenschwere Investoren, die sich gesundstießen; von Kampagnen für Sozialwohnungen hat man sich lange verabschiedet. Inzwischen werden sie nicht einmal mehr angekündigt. Auf eines müssen wir uns einstellen: die Wahrheit wird wehtun. Aber nicht so sehr wie Uwe Conradts stumpfe Bauwerkzeuge.
Das bisschen Haushalt...
Verfasst am 19.12.2022
Ein Weihnachtswunder ist geschehen! Der Haushalt für 2023 ist nach wochenlangen Debatten in trockenen Tüchern, inklusive aller zu befürchtenden Begleiterscheinungen. Leidgeprüfte Hoteliers und Zweitwohnungsbesitzer werden weiterhin vom Fiskus verschont; und von dem Geld, das deshalb weniger in die Kassen gespült wird, spendieren die Grünen der Stadt ein Radwegebudget von sage und schreibe 4,7 Millionen €. Das entspricht den Budgets für Gemeinwesen und Sozialarbeit, Hochwasserschutz, den Kitausbau, das Stadtumbaumanagement und die Neueinkleidung der Feuerwehr zusammen; da kann man über Sinn und Zweck durchaus streiten. Man kann auch argumentieren, je knapper die Finanzmittel sind, desto zielgerichteter müssen sie eingesetzt werden, zumal die Kommunen immer mehr soziale und infrastrukturelle Löcher stopfen müssen, auf denen der Bund sie sitzen lässt. Die viel zu knapp bemessenen Schlüsselzuweisungen der Landesebene und die daraus folgenden chronisch leeren Kassen sind ein direktes Resultat der neoliberalen Ideologien vom schlanken Staat. Kommunen sind gezwungen, Mangelverwaltung zu betreiben, weil sich der Kostensenkungsdruck immer nach unten fortsetzt. Leider haben sich die „wirtschaftsweisen“ Vorstellungen vom schlanken Staat und der schlanken Verwaltung inzwischen zu einer ausgewachsenen Magersucht entwickelt. Und diese Krankheit bringt es mit sich, dass irgendwann die Organe versagen. Mit dieser beglückenden Aussicht im Hinterkopf wünschen wir Ihnen ein schönes 2023.
Ein Jahr der verpassten Chancen
Verfasst am 08.12.2022
Reden wir gar nicht groß drumherum: dieses Jahr war ein Debakel. Und um fair zu bleiben: längst nicht alles davon ist der Verwaltung oder dem Oberbürgermeister anzukreiden. Aber auch innerhalb des begrenzten Rahmens dessen, was machbar gewesen wäre, fällt die Bilanz deprimierend ernüchternd aus. Pünktlich zum Nikolaustag beschloss die Stadt ein Projekt, das dafür sorgen soll, dass ab 2050 7 % unseres Strombedarfs aus Solaranlagen gespeist werden. Das ist natürlich ein netter Anfang, für ernstgemeinte Nachhaltigkeit werden wir unsere Ambitionen aber etwas höher schrauben müssen. Nach langwierigen Diskussionen – die Herr Conradt leider bevorzugt über die Pressestelle führt - entschloss man sich letztlich auch, sich von den vieldiskutierten Immobilien in der Nauwieserstraße zu trennen. Das bauliche Tafelsilber an Investoren zu verscherbeln, die – oh Wunder! - in erster Linie ihren Profit im Auge haben, ist allerdings gerade in Saarbrücken keine gute Idee. Hier fällt kaum ein Prozent des Wohnraums unter die Mietpreisbindung; in Dortmund zum Beispiel sind es 12%. Passend dazu ist in letzter Zeit oft zu hören, dass die Tafeln dem Ansturm immer größerer und immer ärmerer Teile der Bevölkerung nicht mehr gewachsen sind. Bleibt die Frage, wann wir endlich darüber sprechen, warum ein (im Durchschnitt) äußerst wohlhabendes Land überhaupt Tafeln braucht. Dieses Jahr war ein solches Wirrwarr, dass der Bruch der Jamaika-Koalition vielen gar nicht aufgefallen ist. In diesem Sinne wünschen wir Ihnen Frohe Weihnachten.
Konrads Erben
Verfasst am 24.11.2022
Als die Landesregierung vergangene Woche ihren neuen Haushalt vorstellte, wies sie unter anderem stolz auf die insgesamt 50.000 € Zuschüsse hin, die für die Reparatur defekter Elektrogeräte fließen sollen, um die Elektroschrottberge etwas zu planieren. Die Saarbrücker Verwaltung hält sich mit derartigem Kleinkram gar nicht erst auf und schreibt auch einmal ein komplettes Gebäude ab. Die GIU zeigte sich bereits im Oktober wild entschlossen, ein neues Bürogebäude an den Saarterrassen zu errichten, um das Bürgeramt Burbach dorthin zu verlegen – gegen eine angemessene Pacht, versteht sich. Jetzt wurde im Stadtrat verständlicherweise gegrübelt, wie die Aufwertung des Burbacher Markts gelingen soll mit einem riesigen, leerstehenden Bürogebäude in der Mitte mit Fensterscheiben wie ausgeschlagene Zähne. So richtig überzeugt war die Verwaltung von ihrem eigenen Vorhaben offenbar auch nicht, die Bürgermeisterin Ries erfuhr nämlich auch erst vor kurzem von der Zwangsbeglückung. Alternativ könnte man natürlich auch das bestehende Gebäude sanieren; genau das schlugen mehrere Fraktionen im Stadtrat auch vor. Jetzt kommen wir zu einer kleinen Lehrübung in postdemokratischem Politikverständnis: die Anträge wurden abgewiesen mit der Begründung, Entscheidungen über die Instandhaltung des Bürgerhauses obliegen nicht dem Stadtrat, sondern der zuständigen Verwaltung, in diesem Fall... der GIU, genau. Auf Deutsch: „Wir können den bestehenden Bau so lange vor sich hinmodern lassen, bis ihr den Neubau abnickt.“ Adenauer wäre stolz gewesen.
Liebesgrüße aus Brüssel
Verfasst am 10.11.2022
Ganz Europa ächzt unter der massiven Inflation und den (hoffentlich letzten) Spätfolgen der
Pandemie, der finanzielle Druck auf die Kommunen ist so hoch wie selten zuvor. Seien es
Energiekosten, Klimaschutzauflagen oder der Kampf mit Bund und Ländern um jeden dringend benötigten Cent: die meisten Kommunen agieren am Rande des Existenzminimums. Aber getreu Jakob Fuggers berühmter Aussage ist niemand so arm, dass er nicht noch etwas abgeben könnte.
Diesen Satz kennt man in Brüssel offenbar auch. Ab dem 1. Januar wird für jede öffentliche
Dienstleistung, die theoretisch auch ein Privatunternehmen erbringen könnte, 19% Umsatzsteuer fällig. Das gilt übrigens ebenso für Landes- und Bundesebene; auch Hochschulen und kirchliche Träger werden nicht verschont. Ganze 900 Bereiche musste die Stadt auf ihre sogenannte Wettbewerbsrelevanz untersuchen, Stichwort Bürokratieabbau. Betroffen werden zum Beispiel die Gebühren für Behördenparkplätze sein, aber auch das Anmieten von Bürgerhäusern wird teurer - oder ein simpler Stadtplan. Auf die Idee, eine öffentliche, von der Allgemeinheit finanzierte Einrichtung einem Privatunternehmen steuerlich gleichzustellen, kann nur jemand kommen, der eine Stadtbücherei für puren Stalinismus hält. Kommunen müssen nicht auf Gewinnerzielung arbeiten, aber natürlich kann man den Bürgern den Rest ihrer städtischen Kultur sauer machen, indem man sie doppelt dafür blechen lässt. Denn ob die Stadt die 19% auf die Preise aufschlägt oder irgendwo aus dem Haushalt kürzt - zahlen müssen wir so oder so.
Stell dir vor, es gibt Alarm...
Verfasst am 27.2022
...und keiner weiß, wohin. Vorletzte Woche präsentierte OB Conradt voller Stolz – man höre und staune – eine funktionsfähige(!) Zivilschutzsirene. Famos. Aber lassen Sie uns ein kleines Gedankenexperiment machen: Im rund 60 km entfernten AKW Cattenom rächen sich die zahllosen Schlampereien eines schönen Tages doch noch und ausgerechnet während ihres morgendlichen Kaffees geht das verdammte Ding hoch. Bei mittlerem Wind benötigt die Radioaktivität rund drei Stunden, nach Saarbrücken; jeder, der aus Rundfunk und Internet von dem Debakel erfahren hat, versucht panisch, seine Liebsten zu warnen. Das Kommunikationsnetz bricht binnen Minuten zusammen, aber glücklicherweise reißt die Alarmsirene Sie aus ihrer unwissenden Geruhsamkeit, und das ist der Zeitpunkt sich die alles entscheidende Frage zu stellen: Wohin jetzt? Die Straßen sind verstopft, die öffentlichen Verkehrsmittel liegen still. Naheliegend wäre es jetzt, sich zu fragen was die Zivilschutzbehörden eigentlich den ganzen Tag so tun und wo sich der nächstgelegene Schutzraum befindet. Nun, das Kopfzerbrechen können Sie sich sparen, es gibt nämlich in der ganzen Stadt keinen einzigen. Seit den Sechzigern werden keine Schutzräume mehr gebaut und seit Berlin 2006 die Mittel dafür gestrichen hat, auch nicht mehr instandgehalten. Die „brauchbarste“ Anlage in Saarbrücken ist inzwischen ein Museum. Was nicht einer gewissen Ironie entbehrt: per Gesetz müssen 2% der Baukosten öffentlicher Gebäude für Verschönerung ausgegeben werden, aber nicht ein Cent für einen sicheren Keller.
In der Grauzone
Verfasst am 13.10.2022
Ende Juli hatten wir diese Glosse genutzt, um auf die Vorzüge einer renaturierten Stadt mit großzügigen Grünflächen hinzuweisen, anstatt sie in einen betonversiegelten Glutofen zu verwandeln. Sollten Sie den Beitrag nicht gelesen haben, ist das kein Grund sich zu grämen; die führenden Köpfe im Baudezernat und in der Stadtplanung haben das offensichtlich auch nicht. Seit vergangener Woche liegt eine neue Pressemitteilung des BUND Saarbrücken vor, in der darauf aufmerksam gemacht wird, dass den laufenden und geplanten Bauvorhaben in der Stadt mehr als 60 ha Grünfläche zum Opfer fallen werden. Natürlich ist bezahlbarer Wohnraum in Saarbrücken dringend gefragt; bei der beachtlichen Menge an Leerstand wäre es aber vielleicht doch ratsam, auf die ohnehin schon bebauten Flächen zurückzugreifen. Zwar ist eine entsprechende Wiederaufforstung gesetzlich durchaus vorgesehen, allerdings geschieht diese aus Platzgründen schon längst weit außerhalb der Stadt. Jenseits aller Schönfärberei betonieren wir also nur mit den aktuellen Projekten mehr als 0,3 % der gesamten Stadtfläche; reife Leistung in Anbetracht des Klimanotstandes, der seit mehr als drei Jahren offiziell in Kraft ist. Spätestens bei den nächsten Starkregenfällen dürfte sich das bitter rächen, und man kann mit Fug und Recht davon ausgehen, dass auch der nächste Sommer in dieser Stadt buchstäblich atemberaubend sein wird.
Verplante Erde
Verfasst am 28.09.2022
Sehr geehrter Herr Conradt: als wir Sie aufforderten, dem benötigten Wohnungsbau in Saarbrücken endlich etwas mehr Beachtung zu schenken, hatten wir damit keineswegs Folgendes gemeint: 1.) im Knappenroth das ehemalige Gelände einer Teerfabrik auftun, das insgesamt vier verschiedenen Eigentümern gehört, von denen teilweise noch völlig unklar ist, ob sie verkaufen werden. 2.) Dabei feststellen, dass eine bislang unbekannte Menge des darunterliegenden Erdreichs hochgradig verseucht ist und den Bürgern fälschlicherweise erzählen, das Entsorgungsproblem sei mit dem Landesamt für Umwelt- und Arbeitsschutz bereits geklärt. 3.) Auffliegen. 4.) Obwohl das Problem noch nicht abschließend geklärt ist und das gesamte Bauprojekt unter Vorbehalt steht, eine Architekturausschreibung initiieren, die mit stolzen 18.000 € dotiert ist. 5.) Eine Bürgerbefragung vermeiden, obwohl die Verkehrsinfrastruktur, die Nahversorgung vor Ort und die Schulen und Kitas der Zusatzbelastung von 550 Wohneinheiten nicht gewachsen sein werden. Kein in Stein gemeißeltes Problem, aber von einem strukturellen Ausbau des Viertels sagten Sie leider nie ein Wort. Um ihren eigenen Pressesprecher zu zitieren: „Es wäre aber keine Lösung, Projekte nicht anzugehen, nur weil man im Planungsprozess ein Problem entdecken könnte.“ Nicht falsch. Allerdings wird Ihnen jeder Handwerker bestätigen können, dass es schlicht auf die Frage ankommt, ob das Ergebnis und der benötigte Aufwand (sowie Budget!) in einem vernünftigen Verhältnis stehen.
Krank vor Gier
Verfasst am 14.09.2022
Mehr noch als anderswo im Saarland sterben in Saarbrücken die Krankenhäuser wie die Fliegen. Nachdem 2019 die SHG - Klinik in Brebach ihre Pforten schloss, gab die Caritas im vergangenen Jahr die Schließung von Dudweiler bis 2025 bekannt, und nun erwischt es obendrein das evangelische Krankenhaus in der Innenstadt. Der Grund war in jedem Fall derselbe: Auch eine Klinik unterliegt heutzutage den Prinzipien von Kostenreduzierung und Profit. Schon seit Jahrzehnten rollt eine Privatisierungswelle durch das Gesundheitssystem; die Kapazitäten sind rückläufig, während der Bedarf schon aufgrund der Altersstruktur unaufhörlich steigt. Jede Schließung kostet Arbeitsplätze für Pflegekräfte und Hauspersonal und erhöht damit die Arbeitsbelastung der Übrigen. Die immer weiteren Distanzen für Rettungsfahrzeuge kosten Notfallpatienten wertvolle Zeit. Wenn gewisse führende Politiker Woche für Woche von einer Überlastung unseres Gesundheitssystems schwadronieren und gleichzeitig desinteressiert dabei zusehen, wie diese Infrastruktur Federstrich für Federstrich in die Binsen geht, ist das schlichtweg zynisch. Bisweilen gewinnt man den Eindruck, die Gesundheitsversorgung soll gerettet werden, indem wir weitgehend auf sie verzichten. Immerhin verfolgt Deutschland als Profitstandort seine Logik der Selbstzerstörung konsequent: Musste zunächst der Wohlstand weiter Teile der Bevölkerung auf dem Altar der Gewinnmaximierung ausbluten, folgte ihm der gesellschaftliche Zusammenhalt. Inzwischen wird auch vor unserer Gesundheit nicht mehr Halt gemacht.
Eiszeit
Verfasst am 01.09.2022
Der Präsident des Deutschen Landkreistages, Reinhard Sager, sprach es vergangenen Monat als einer der Ersten offen aus: die Energiesparauflagen, die über die Kommunen verhängt wurden, werden ohne Abstriche bei der öffentlichen Infrastruktur nicht zu halten sein. Ob Schwimmbäder, Bibliotheken, Jugendclubs oder Theater – es wird mit einem oder zwei Grad weniger Wassertemperatur im Schwimmbecken nicht getan sein; vielmehr winken verkürzte Öffnungszeiten und komplette Schließungen. Kurzum: allem, was nach zweieinhalb Jahren Pandemie mühsam versucht wieder auf die Beine zu kommen, geht es erneut an den Kragen. Und auch bei der gleichermaßen von Coronamaßnahmen gebeutelten und zu weiten Teilen erbarmungslos ausgenommenen Bevölkerung dürfte sich die Begeisterung in Grenzen halten. Für diese Probleme muss dringend eine Lösung gefunden werden; das Letzte, was wir gebrauchen können, ist den letzten Rest sozialen Kitts, der diese Gesellschaft mit Müh ́ und Not gerade noch zusammenhält, einer verblendeten und ineffizienten Sanktionspolitik zu opfern. Laut Frau Strack-Zimmermann – bei der FDP für die Durchhalteparolen zuständig - geht es dabei um den Erhalt eines „freiheitlichen und friedlichen Deutschlands“. Angesichts der sozialen Verwerfungen und der immer größer
werdenden hilflosen Wut zahlloser Bürger wirkt dieser vermeintliche Versuch, die Demokratie zu schützen, wie Selbstmord aus Angst vor dem Tod.
Verschlossene Türen
Verfasst am 16.08.2022
Bereits im vergangenen Jahr erschien in der Lokalzeitung ein Artikel (um nicht Hilfeschrei zu sagen), in dem die Caritas auf die Situation der meisten Menschen auf der Folterhöhe aufmerksam machte. Die dortige Bevölkerung ist fast zur Hälfte von Hartz IV abhängig; der Kinderarmutsanteil liegt bei knapp 65%. Leider hat er rein gar nichts an Aktualität eingebüßt, weshalb die Caritas sich vergangene Woche erneut mit Vertretern der kommunalen LINKE traf. Denn seit Beginn der Coronapandemie muss der vorgebliche Infektionsschutz als Deckmäntelchen für alles Mögliche herhalten, beispielsweise für den immer absurderen Bürokratieirrsinn des Jobcenters. Persönliche Termine werden praktisch nicht mehr vergeben und wenn man keinen Internetzugang hat oder nur schlecht deutsch spricht, ist es kaum möglich, dort überhaupt auch nur einen Antrag zu stellen. Sollte es doch gelingen, merken viele irgendwann, dass während der oft monatelangen Bearbeitungsdauer niemand am anderen Ende der Leitung sich von Notsituationen beeindruckt geschweige denn zuständig zeigt. Und was genau als Notsituation einzustufen ist, scheint ein Betriebsgeheimnis zu sein, gehört doch nicht einmal eine Räumungsklage in diese Kategorie. Das Hartz-System ist an sich bereits menschenverachtend (auch wenn man es in Bürgergeld umtauft); wenn zahllose Menschen aber in der Praxis nicht einmal die Chance haben, an das Existenzminimum heranzukommen, bedeutet das schlicht und ergreifend, das der Staat sich seinen Aufgaben verweigert und Teile der Bevölkerung ins Elend treibt.
Zu Lande ist schlecht flagschiffen
Verfasst am 05.08.2022
Das Admiralsschiff im Wahlkampf von Uwe Conradt war ohne Frage das Congress Centrum Saar; die geplante Modernisierung und Erweiterung der Congresshalle, die in Broschüren als elementar und wegweisend für die Entwicklung der gesamten Innenstadt aufgeblasen wird. Die Ausschreibung für den Bau läuft in Kürze an, und zum Glück ist die Planung in trockenen Tüchern, alle Details geklärt und die Finanzierung gesichert. Von wegen! Das Projekt ist mit insgesamt 100 Millionen € beziffert, wovon Bund, Land und Stadt je 50, 40 und 10 % beisteuern. Das klingt nach viel Geld; allerdings wurde die zugrunde liegende Kalkulation aufgestellt, bevor der Ukrainekrieg die Preise für Baumaterial, Energie und Transport durch die Decke jagte und Handwerksbetriebe mühelos sechs Monate im Voraus ausgebucht sind – was der geplanten Bauzeit entspricht, die ohne saftigen Aufschlag also nicht zu halten sein wird. Aber wer kommt für die unvermeidlichen Mehrkosten auf? Zwar gehört das CCS Land und Stadt im Anteil 80 zu 20 %. Leider ist nirgends geregelt, dass die Landesregierung im Zweifelsfalle mehr als die kalkulierte Summe aufbringen muss und der Oberbürgermeister hat es offenbar versäumt, beim Aufsetzen der Verträge Rechtssicherheit herzustellen. Der Stadtrat war kaum imstande einzugreifen, da sogar dem Bauausschuss weder Entwürfe oder Kalkulationen vorgelegt wurden noch jemand zu Verhandlungen eingeladen worden wäre. Und sollte das Projekt nicht bis zum entsprechenden Stichtag fertig sein, könnte Berlin übrigens auch seine 50 Millionen zurückfordern.
Mitten in der Wüste
Verfasst am 21.07.2022
Landauf, landab ächzt die Menschheit unter Rekordtemperaturen und es ist an der Zeit, den Tatsachen ins Auge zu sehen: die Klimaerwärmung hat letztendlich auch ihre Urheber eingeholt. Die Uhr lässt sich nicht mehr zurückdrehen; wir können nur noch versuchen, den Schaden zu begrenzen. Stellen wir uns also auf eine jahrzehntelange Phase von sommerlichen Hitzewellen um die 40 Grad (oder langfristig auch mehr) ein und denken darüber nach, wie wir sie zumindest halbwegs erträglich machen können. Das Repertoire an Vorschlägen reicht von der Installation von Trinkbrunnen über begrünte Hausdächer bis hin zum energischen Feldzug wider den Schottergarten; von Seiten der Wissenschaft kommt allerdings eine deutlich weiter reichende Forderung: die systematische Entzerrung und Renaturierung der Stadtgebiete, damit Platz entsteht für sauerstoffproduzierende Grünflächen und Parks anstelle von riesigen, komplettversiegelten Asphalt- und Betonflächen, die sich immer wieder aufs neue aufheizen. Saarbrücken hätte dafür gar keine schlechten Startbedingungen; räumlich verteilt sich die Stadt vergleichsweise großzügig. Allerdings bräuchten wir gerade deshalb endlich einen öffentlichen Nahverkehr, der nicht nur bezahlbar ist, sondern seine Nutzung überhaupt sinnvoll macht. Kein Mensch wartet am Wochenende in Herrensohr oder Ensheim stundenlang auf seinen Bus. All das wird nicht ohne drastische Restrukturierungen ablaufen, aber unter uns: es wäre doch kein Drama, wenn zur Abwechslung nicht der Kapitalgewinn, sondern der Mensch den Sieg davonträgt.
Ein Ende ohne Schrecken
Verfasst am 04.07.2022
"Als würde man eine Ehe per WhatsApp beenden", so bezeichnete Herr Isringhaus den Bruch der Grünen mit der Jamaikakoalition im Interview mit der SZ. Aber seien wir ehrlich: es gibt Ehen, bei denen man schlussendlich froh ist, das Elend hinter sich zu haben; ebenso wie die Nachbarn aufatmen, weil sie sich die allabendlichen nervtötenden Auseinandersetzungen nicht mehr anhören müssen. Bekanntlich wohnt jedem Ende ein Neuanfang inne und man kann und sollte die Gelegenheit ergreifen, überflüssigen Ballast abzuwerfen und sich Neuem zu öffnen. Natürlich bedauert unser Oberbürgermeister den Umstand, dass er nicht mehr genügend Träger für seine - in den letzten Monaten schon bedenklich schaukelnde - Sänfte zusammenbekommt, aber wie er selbst völlig korrekt äußerte, war der Bruch alles andere als überraschend. Ebenso wenig überrascht, dass die Grünen erbost sind über die fünf Fahnenflüchtigen, die mitsamt ihren Mandaten zu SPD und CDU überliefen. Wir wollen allerdings nicht vergessen, dass Patricia Schumann nach ihrem Austritt aus der Linksfraktion von den Grünen mit offenen Armen empfangen wurde. Und zwischen den frisch Geschiedenen, die zornig mit dem Finger aufeinander zeigen, steht der entnervte Wähler, der sich verständlicherweise fragt, warum er überhaupt zur Urne marschiert, wenn die Fraktionsstärken im Nachhinein ausgepokert werden. Das ist wirklich ein Schaden an der Demokratie; eine Minderheitsregierung dagegen nicht weiter schlimm. Ein vernünftiger, konsensfähiger Antrag wird seine Mehrheiten weiterhin finden.
Aus den Augen, aus dem Sinn
Verfasst am 22.06.2022
Der buchstäblich brechstangenartige Vorstoß von Oberbürgermeister Conradt, die Wartehäuschen an der Johanneskirche kurzerhand abmontieren zu lassen, damit ihm der Anblick finanzschwacher Dosenbierfans von seinem Bürofenster aus erspart bleibt, hat in den letzten Wochen eine enorme Spannbreite an Reaktionen ausgelöst: Unverständnis, Spott, Wut und Kopfschütteln. Und spätestens wenn es im Herbst wieder zu regelmäßigen Niederschlägen kommt, dürfte die Freude der wartenden Saarbahnnutzer ins Bodenlose stürzen. Eine noch größere Unverschämtheit ist der Versuch, die offenbar Anstoß erregende Clique einfach in die Fichtenstraße "umzusiedeln"; und da haben wir Glück, dass diese Leute längst nicht so außer Rand und Band sind, wie unser OB es behauptet. Wenn das nämlich der Fall wäre, dürften die Anwohner in der Nähe des Drogenhilfezentrums, das dank Personalknappheit seine Patienten jeden Abend wieder auf die Straße entlassen muss, die Nase endgültig voll haben. Abgesehen davon werden Probleme nicht gelöst, indem man sie verschiebt. Dafür wäre natürlich mehr nötig als die zwei Planstellen für Sozialarbeit, die die Stadt im Augenblick beschäftigt. Erstaunlicherweise sind im Etat der Stadt zwei weitere Stellen vorgesehen, jedoch - unglaublich, aber wahr - nie ausgeschrieben worden. Und solange unser Oberbürgermeister es versäumt, bereits vorhandene Gelder für die Lösung sozialer Probleme abzurufen, schadet es vielleicht gar nicht, wenn der gelegentliche Blick aus dem Fenster ihn daran erinnert, dass er etwas vergessen hat.
Verpuffung und Fehlzündung
Verfasst am 01.06.2022
Beispiele dafür, wie schamlos Ölmultis die Politik vor sich hertreiben, gibt es wahrlich nicht wenige; dass die Regierung in Berlin sich derart vorführen lässt, ist allerdings neu. Das endlich für jeden bezahlbare 9-Euro-Ticket muss sich mit 2,5 Mrd. Gegenfinanzierung begnügen und die Betreiber haben bereits angekündigt, dass die Ticketpreise nach dem Summer of Love natürlich kräftig nach oben müssen. Aber stolze 3,15 Mrd. nimmt Bundeskassenwart Lindner für den Tankrabatt in die Hand, der aber leider einen winzigen Haken hat: An der Zapfsäule merkt man wenig von ihm. Bei näherer Betrachtung liegt das durchschnittliche Preisniveau etwa auf dem Level von Mitte April, was kein wirklicher Durchbruch ist. Der Grund dafür ist schlichtweg, dass die Ölkonzerne schon seit Anfang Dezember - Monate vor Ausbruch des Ukrainekrieges – systematisch austesten, wieviel der Endverbraucher sich gefallen lässt und erfreut feststellen, dass er sogar bei Preisen jenseits von zwei Euro brav weitertankt – was soll er sonst auch tun? Der öffentliche Nahverkehr ist gerade auf dem Land allen Versprechungen zum trotz ein schlechter Witz. Wenn in drei Monaten der Tankrabatt ausläuft, wird es ein böses Erwachen geben, sobald sich der Spritpreis in Richtung Drei-Euro-Marke davonmacht und Ölmultis aus Katar von ihren angesammelten Milliarden in Deutschland ein paar neue Mietshäuser shoppen. In der Zwischenzeit können wir darüber nachdenken, wie genau ein explodierender Rohölpreis Putins Kriegskasse leeren soll. In diesem Sinne: genießen Sie den Sommer.
Kein Durchkommen mehr
Verfasst am 27.05.2022
In den letzten Jahren scheint es in Saarbrücken leider Usus zu werden, Projekte ohne ernstzunehmende Bürgerbeteiligung an den Betroffenen vorbeizupeitschen. Die geplante Erweiterung der Fußgängerzone über die Katholisch-Kirch-Straße wäre ein aktuelles Beispiel. Seien wir ehrlich: wer den viel beschworenen „Bürgerdialog“ auf eine einsame Videokonferenz reduziert, will die Meinung der Anwohner und Geschäftsbetreiber doch gar nicht so genau wissen. Der Oberbürgermeister will laut seiner eigenen Aussage „dass der Aufenthalt am und um den Markt noch angenehmer wird für die Menschen.“ In diesem Fall schlagen wir vor, zunächst die bereits vor Jahren beschlossenen Maßnahmen umzusetzen, anstatt übereilt einen neuen Plan aus dem Ärmel zu schütteln. Hier werden längst bestehende Baulückenkonzepte torpediert und mindestens ein Geschäft in seiner Existenz bedroht. Das schafft in erster Linie keinen Mehrwert für Besucher Anwohner und Geschäftsbetreiber, sondern für Immobilienmakler. Zumal dieses Projekt bereits jetzt mit einer knappen Million kalkuliert ist, und niemand glaubt angesichts der momentanen Inflation ernsthaft, dass es dabei bleiben wird. Und auf die zahlreichen Probleme hingewiesen, die sich für die Anwohner bei der Durchfahrt ergeben werden (von Feuerwehr und Rettungswagen einmal abgesehen) antwortet die Verwaltung allen Ernstes mit „Da haben wir keine bessere Lösung gefunden!“ Wenn das ab sofort der Maßstab für die Verwaltungsarbeit sein soll, können wir uns in den nächsten Jahren auf kuriose „Lösungen“ gefasst machen.
Dasselbe in Grün
Verfasst am 13.05.2022
Die Jamaika-Koalition in Saarbrücken stellt sich mal wieder tapfer den wahren Nöten geplagter Immobilienbesitzer: ein signifikanter Mangel an bezahlbarer Grünfläche auf den Dächern. Am 24. Mai soll die von Bürgermeisterin Meyer angeregte „Begrünungssatzung“ den Stadtrat passieren. Heißt im Klartext: wer es sich heutzutage überhaupt noch leisten kann, einen Neubau im Stadtgebiet aus dem Boden zu stampfen, möge doch bitte nicht auf die Idee kommen, die kostbaren Quadratmeter mit Solarpanelen vollzudonnern. Klimaschutz und dezentrale Versorgungsstrukturen müssen sich nun einmal der bio-urbanen Atmosphäre unterordnen; weiter reicht der Nachhaltigskeitsgedanke offensichtlich nicht mehr. Flächendeckende Dachbepflanzung ist das Gebot der Stunde, denn der mondäne Grüne von Welt hat einen gewissen ästhetischen Anspruch an seine Umgebung, wenn er den empfindsamen Nachwuchs im 90.000 € - Tesla zur Schule karrt. Der zur Miete wohnende Pöbel hilft da natürlich gerne, indem er für die Pflege des Giebelsalates aufkommt - von den Nebenkosten, die er in Ermangelung von Photovoltaikflächen an der Stromrechnung nicht sparen darf. Satte 100.000 € Fördergelder werden im laufenden Jahr für diesen Unfug bereitgestellt sowie 50.000 in jedem folgenden Jahr. Für diese Summe wäre zum Beispiel problemlos auch ein neuer Sozialarbeiter dringewesen. Oder noch besser ein Schuldenberater. Die Bevölkerung ächzt weiterhin unter explodierenden Mieten und Nebenkosten, aber mit einer ordentlichen Dachbegrünung sieht das Elend viel hübscher aus.
Die Fassade fällt
Verfasst am 28.04.2022
In der Saarbrücker Zeitung erschien am 23. April ein aufschlussreicher Artikel über den Zustand der saarländischen „Tafeln“, wie man die Armenspeisung heutzutage nennt. Nachdem die Tafel in Saarbrücken bereits einen Aufnahmestopp für jegliche weiteren Bedürftigen verhängen musste, sind die Kollegen in Völklingen und Sulzbach auch kurz davor, den Schlagbaum herunterzulassen. Es fehlt schlicht an allem – Lebensmittelspenden, Freiwillige, Logistik. Das der Staat sich seit Jahrzehnten zunehmend aus der Verantwortung stiehlt, indem er Ehrenamtliche vorschiebt und darauf baut, dass sie die ärgste Not irgendwie in den Griff bekommen, ist bereits schlimm genug. Einen mündigen Bürger zum von Mildtätigkeit abhängigen Bittsteller zu degradieren, ist noch schlimmer. Bestürzenderweise scheinen wir uns inzwischen daran gewöhnt zu haben, dass in einem der reichsten Länder der Welt immer mehr Menschen auf Suppenküchen (und genau das sind die Tafeln im Grunde) angewiesen sind; und sogar diese jämmerliche Illusion von Sozialfürsorge übersteigt offenbar mittlerweile unsere Fähigkeiten. Die Zahl der Menschen in blanker Existenznot war in Deutschland nie größer, und auch die Schutzsuchenden aus der Ukraine benötigen Hilfe. Die Unterschicht befindet sich im freien Fall, und der Sozialstaat scheitert nicht nur – er verweigert sich schlichtweg. Wenn nicht bald etwas dagegen getan wird, dass eine immer größer werdende Klasse von Armen in diesem Land um immer knapper gehaltene Ressourcen kämpft, ist ein gesellschaftlicher Flächenbrand unausweichlich.
Teurer Sparkurs
Verfasst am 12.04.2022
Der Antrag der SPD-Fraktion, die Gebäude Nauwieserstraße 16 und 18 in kommunaler Hand zu behalten, ist absolut richtig und unterstützenswert. Die Jamaikakoalition war bereits vergangenes Jahr nur mühsam davon abzuhalten, mit diesen Adressen einige der letzten verbliebenen Sozialwohnungen in der Stadt zu verkaufen. Kurioserweise hält sie es immer noch für eine tolle Idee, während die Stadtkasse gleichzeitig erhebliche Mittel aufbringen muss, um Privatwohnungen für Flüchtlinge aus der Ukraine anzumieten. Ein Problem, das wir mit genügend kommunalen Sozialimmobilien nicht hätten. Als Begründung führt Jamaika die angeblich fehlenden Mittel für die fällige Sanierung an, allerdings möchten wir dazu Folgendes anmerken: falls die Erneuerung zweier mittelgroßer Wohngebäude für den Haushalt einer Großstadt ein unüberwindbares Hindernis darstellt, können an den Büchern keine allzu fähigen Leute sitzen. Wohin das führt, musste Berlin vergangenes Jahr schmerzhaft feststellen: der Senat kaufte 14.000 vormals städtische Wohneinheiten für sagenhafte 2,46 Milliarden Euro zurück, deren Sanierung über die nächsten zehn Jahre ebenfalls Unsummen verschlingen wird. Bereits jetzt ist der Anteil an Sozialwohnungen in Saarbrücken mit unter 1% bestürzend niedrig; in Dortmund beispielsweise liegt er bei rund 12%. Der permanente Versuch, sich um notwendige Investitionenen zu drücken und die Lösungen für heraufziehende Probleme zu vertagen, wird sich langfristig bitter rächen.
Mit Solidarität in den Abgrund
Verfasst am 31.03.2022
Vergangenen Monat weilte Bundeswirtschaftsminister Habeck auf der arabischen Halbinsel zwecks Verhandlungen mit diversen Autokratien, die allesamt in blutige Auseinandersetzungen im Ausland verwickelt sind, aber zum Glück ja nicht Russland heißen. Solidarität mit der Ukraine in allen Ehren, aber der verzweifelte Versuch, die Lieferverträge mit Russland aufzukiündigen, lassen jegliche Rationalität in den Hintergrund treten. Während unsere führenden Köpfe sich über Russland auslassen -das nach wie vor brav liefert- sehen sie gleichzeitig völlig desinteressiert dabei zu, wie an der Börse die Energiepreise künstlich nach oben gezockt werden. Sollte es tatsächlich zu einen vollständigen Abbruch der Öl- und Gasimporte kommen, sähe dagegen die Ölkrise der siebziger Jahre wie ein Witz aus. Es ist logistisch schlichtweg unmöglich, einen solchen Einschnitt kurzfristig aufzufangen, vom Preisfaktor ganz zu schweigen. Aber wenn die Energiepreise endgültig explodiert sind, kleine bis mittlere Einkommen die Hälfte ihrer Geldmittel nur für Heizen und Mobilität aufbringen müssen, die Binnennachfrage völlig zusammengebrochen ist und die Industrie brachliegt, werden wir schlussendlich eines begreifen: als wir mit Russland noch Geschäfte machten, bekamen wir sie auch an den Verhandlungstisch. Sämtliche Brücken abzubrechen, wird den Krieg in der Ukraine nicht verkürzen, im Gegenteil. Und wie unsere neue Landesregierung unter diesen Bedingungen Arbeitsplätze im hochindustrialisiertern Saarland erhalten will, ist eine mehr als spannende Frage.
Feuer frei (auf die Staatskasse)
Verfasst am 17.03.2022
In den letzten Wochen wurden wir häufig gefragt, warum sich die Linke im Bundestag gegen die exorbitante Finanzspritze von 100 Mrd. € für Rüstungsausgaben ausgesprochen hat. Dafür gibt es mehrere Gründe und es geht keineswegs darum, der Bundeswehr benötigte Mittel vorenthalten zu wollen. Aber bereits seit etlichen Jahren findet sich der deutsche Militärhaushalt stets in den globalen Top Ten, was vermuten lässt, dass für den desolaten Zustand der Truppe eher eine aufgeblähte, ineffiziente Bürokratie und eine zweifelhafte Beschaffungspolitik verantwortlich sind. Sollten die aus Berlin angedeuteten Pläne Realität werden, in naher Zukunft gleich mehrere Typen neuer Kampfjets anzuschaffen bzw. mitzuentwickeln, dürfte von dem plötzlichen Wohlstand in der militärischen Infrastruktur ohnehin wenig ankommen. Angesichts von milliardenschweren Berateraffären, Kostenexplosionen wie z.B. der Gorch Fock und einer ganzen Reihe von Ausrüstungsfehlkäufen kommt man nicht um die Befürchtung herum, dass die Privatwirtschaft den Steuerzahler schlichtweg erneut um Unsummen prellen wird. Viel schwerwiegender ist allerdings die Tatsache, dass in den Bereichen Gesundheit, Bildung und Infrastruktur trotz mittlerweile unübersehbar gewordener, massiver Defizite, die nicht erst seit der Pandemie eine Reihe von Menschenleben gefordert haben, stets auf die Schuldenbremse gepocht wird; aber angesichts fragwürdiger Angebote aus der Rüstungsindustrie spielt Geld plötzlich keine Rolle mehr. Bevölkerungsschutz bedeutet sehr viel mehr als nur Aufrüstung.
Verblendet
Verfasst am 03.03.2022
Nach den jüngsten blutigen Auseinandersetzungen in Afrika und im Nahen Osten führt uns nun der Ukraine-Konflikt einmal mehr aufs drastischste vor Augen, dass das globale Tauziehen um Ressourcen und Energieträger zwangsläufig zu Krieg und Elend führt. Es ist allerhöchste Zeit, dem weltweiten Raubbau an Umwelt und Mensch ein Ende zu machen und uns von der Abhängigkeit von zunehmend knapper werdenden fossilen Rohstoffen zu lösen. Den ersten Schritt in dieser Richtung zu tun wäre an sich weder schwierig noch teuer – allerdings stehen Wirtschaftsinteressen und überflüssige bürokratische Hürden der Sache im Weg. Ein praktisches Beispiel: der Stadtratsbeschluss über die Installation von Photovoltaik-Anlagen auf den Dächern öffentlicher Gebäude ist bereits seit sechs Jahren in Kraft. Sonst aber auch nichts. Dem Kommunalbetrieb GMS war es aufgrund des Sparzwangs nicht erlaubt, die nötigen Kredite aufzunehmen, ein paar Solarpanele auf Dächer zu schrauben. Natürlich völlig ungeachtet der Tatsache, dass die Stromkostenersparnis den Kredit inzwischen doppelt und dreifach wieder reingeholt hätte und das auch noch jahrzehntelang weiter täte. Wenn ein Land oder eine Kommune schon daran scheitert, derart tief hängendes Obst zu ernten, müssen wir das gesamte Nachhaltigkeitskonzept auf eine völlig neue Basis stellen. Reine Lippenbekenntnisse retten weder das Klima noch werden sie uns davor bewahren, die nächsten zwanzig Jahre lang entweder bei den Russen oder den Amerikanern um Gas betteln zu müssen.
Das große Wegschmeißen
Verfasst am 26.02.2022
Über die Protestaktionen der "Letzten Generation" in Berlin wurde im ganzen Land oftmals die Stirn gerunzelt, teilweise zu Recht. Verkehrsblockaden auf offener Straße sind gefährlich; und einen Pendler, der morgens pünktlich auf der Arbeit erscheinen muss, zu einer Diskussion über Lebensmittelverschwendung am Wegesrand motivieren zu wollen, stößt verständlicherweise selten auf Gegenliebe. Über der Diskussion, ob man diese Form des zivilen Ungehorsams für legitim oder völligen Unfug hält, verliert man allerdings gerne den Inhalt aus den Augen: Fakt ist, das jährlich in Deutschland bis zu 18 Millionen Tonnen Lebensmittel ohne Not weggeschmissen werden, und erstaunlicherweise taucht diese Tatsache in den allgegenwärtigen Diskussionen über Fluchtursachen, die Klimakatastrophe oder den Glyphosatskandal relativ selten auf. Dass die Bundesregierung sich bis zum heutigen Tag ziert, das Mitnehmen von Lebensmitteln aus Entsorgungscontainern straffrei zu stellen, ist vor diesem Hintergrund endgültig lächerlich. Jetzt mögen Sie sich zu Recht fragen, ob dieses Thema in einem kommunalen Mitteilungsblatt richtig aufgehoben ist. Wir sagen: ja! Diesem Problem muss auf sämtlichen Ebenen von der Kommune bis nach Brüssel begegnet werden, um diesen Berg endlich zu verkleinern. Zahllose Hektar Fläche alljährlich zu düngen, zu wässern, die Ernte über weite Strecken zu transportieren und anschließend wegzuwerfen lässt die schönste E-Bike-Ladestation wie einen schlechten Scherz aussehen. Eine klare Ansage im Landtagswahlkampf wäre ein guter Anfang.
Gleiche Stadt für alle?
Verfasst am 12.02.2022
Theoretisch ist die Stadt Saarbrücken -wie andere Städte auch- von der Bundesregierung gesetzlich dazu verpflichtet, eine festgelegte Marge an gefördertem Wohnraum zur Verfügung zu stellen und zumindest ein Mindestmaß an sozialer Durchmischung in jedem Stadtteil zu gewährleisten, damit Menschen auf verschiedenen Sprossen der sozialen Leiter sich wenigstens gelegentlich zu Gesicht bekommen. Die Praxis sieht bedauerlicherweise so aus, daß die Kommunen immer wieder die schönsten Wahlkampfideen des Bundes umsetzen dürfen, ohne daß die Frage geklärt wäre, woher genau das Geld dafür kommen soll. Der haushaltstechnisch nicht im geringsten gegenfinanzierte Anspruch auf Kindertagesbetreuung ist nur das prominenteste Beispiel dafü und angesichts der Pläne der Ampelkoalition ist keine Besserung zu erwarten: Vermögens- und Erbschaftssteuer bleiben unangetastet, ergo sind Länder und Kommunen weiterhin von den Brotkrumen des Kassenwarts in Berlin abhängig. Angesichts dieser Tatsache ist leider jedes noch so gut gemeinte Versprechen in Richtung Nauwieser Viertel reine Augenwischerei. Solange lebenswertes (Zusammen-)Wohnen für alle nicht finanziert und politisch gewollt wird, werden auch in Saarbrücken Kultur und Nachbarschaft der Profitgier weichen müssen. Es wird höchste Zeit für Kommunen und Länder, ihren Standpunkt klarzumachen- ohne den nötigen finanziellen Rückhalt ist der flächendeckende Ausverkauf der deutschen Innenstädte nur eine Frage der Zeit.
Der Sarg des Sozialstaats
Verfasst am 29.01.2022
Nach dem Vorbild der Stadt Ulm lässt die städtische Jamaika-Koalition zur Zeit die Anschaffung von Schlafkapseln für Obdachlose prüfen. Dabei ist die baden-württembergische Stadt mit ihrem Projekt der „Ulmer Nester“ 2019 auf eher verhaltene Gegenliebe gestoßen, erinnerten die Notunterkünfte -zwei Stück an der Zahl- in ihrer ursprünglichen Ausführung doch stark an Särge. Selbstverständlich ist jeder Wohnungslose, der sich nicht der Gefahr des Erfrierens aussetzen muss, ein Fortschritt, aber leider geht das gesamte Konzept an einer nachhaltigen Lösung des Problems vorbei. Sicher, die Anschaffungskosten der „Saarbrücker Nester“ wären problemlos zu bewältigen, ebenso die Folgekosten für Instandhaltung und Betrieb – Ulm veranschlagt rund 5.700 € jährlich. Für die Stadt keine finanzielle Herausforderung, dafür aber ein Armutszeugnis, wenn existenzbedrohende Probleme lediglich verwaltet, aber nicht gelöst werden.
Das könnte nur gelingen, wenn genügend Geld für Förderwohnungen und Sozialarbeiter in die Hand genommen würde. Auch wenn die Stadt genügend Wohnungen zur Verfügung hätte – was leider nicht der Fall ist – steht und fällt für die von Wohnungslosigkeit Betroffenen alles mit kompetenter Hilfe. Allein der bürokratische Irrgarten aus Anträgen und Paragraphen ist für den Laien kaum zu bewältigen. Und die Erfahrung der letzten Jahre zeigt leider, dass mit Behelfsmaßnahmen wie Schlafkapseln die wirkliche Lösung eines Problems nur weiter aufgeschoben wird. Bekanntlich ist nichts von so langer Dauer wie ein Provisorium.
Holpriger Start ins neue Jahr
Verfasst am 15.01.2022
Unsere Stadt ist stolz auf ihre ehrenamtlich Tätigen – zu Recht. Noch gibt es sie, die aktiven Ortsverbände von Feuerwehr, DRK und THW. Aber auch beim Café Jederman, Ingos Kältehilfe und vielen weiteren Verbänden ‚wird was geschafft‘.
Das wurde durch die sich ständig ändernden Coronaregelungen nicht einfacher, während dank der immer größeren sozialen Verwerfungen der Bedarf an gemeinnützigem Engagement immer weiter stieg. Der logistische Aufwand für die Hygienekonzepte tat sein Übriges dazu. Ende des letzten Jahres war die Lücke zwischen Bedarf und Unterstützung dann in Zahlen gemeißelt: anstelle der (ohnehin recht bescheidenen) rund 15.000 € des Vorjahres für sämtliche städtisch unterstützten Vereine waren selbige gezwungen, gut 25.000 € an Zuwendungen zu beantragen. Die dringend benötigten weiteren 10.000 € wurden dem Budget des Integrationsbeirates entnommen.
Die Testpflicht für Übungen und Fortbildungen der Vereine stellt ebenfalls leider –so berechtigt sie auch ist- ein erhebliches, praktisches Problem dar. Die Helfer, die im Umland wohnen und tätig sind, müssen häufig entweder einen erheblichen Zeitaufwand in Kauf nehmen oder mit ihren privaten Mitteln für Testkits aufkommen.
Hier muss sofort Abhilfe geschaffen werden. Wir dürfen es unseren BürgerInnen, die sich in ihrer Freizeit zum Gemeinwohl einbringen, nicht auch noch schwerer und teurer machen.
Wenn ihren Mitarbeitern zu viele Steine in den Weg gelegt werden, können die Institutionen, auf die zahllose Menschen angewiesen sind, ihre Aufgaben unmöglich erfüllen.